Am 11. September ist mein neuer Roman "Innerstädtischer Tod" erschienen. Nach "Der Sandkasten" (2022) und "Krähen im Park" (2023) bildet er den dritten Teil einer "Trilogie des gegenwärtigen Scheiterns". Alle drei Bücher beziehen sich lose auf Wolfgang Koeppens "Trilogie des Scheiterns, "Tauben im Gras", "Das Treibhaus" und "Der Tod in Rom", spielen jedoch im Berlin der Gegenwart, jeweils am 9. November und mit einem Jahr Abstand, 2020, 2021 und 2022. Der Tag, an dem sie spielen, ist jeweils auch der Tag, an dem ich begonnen habe, sie zu schreiben.
„Der Sandkasten“ erzählt von den Konflikten des berühmten Radiomoderators Kurt Siebenstädter, den Verfilzungen von Medien und Politik inmitten der Auseinandersetzungen rund um die Corona-Pandemie. „Krähen im Park“ entwirft ein vielstimmiges Gesellschaftspanorama: Die Wege junger Paare, berühmter Schriftsteller, eines afghanischen Flüchtlings, eines verwirrten Politikersohns und der besten Jugendtherapeutin der Stadt kreuzen sich und führen zu kleinen und großen Dramen. In „Innerstädtischer Tod“ wird – im Schatten des Russischen Angriffs auf die Ukraine –die erste Ausstellung des aufstrebenden Künstlers, Fabian Kolb, in einer der wichtigsten Galerien der Stadt zum Skandal, phantasiert sich der alternde Kopf der Neuen Rechten, Hermann Carius ein neues Deutsches Reich aus preußischem Geist zurecht, während sein Sohn, Martin, ein aufrecht konservativer katholischer Priester, ebenso an seinem Vater wie am Niedergang seiner Kirche verzweifelt. Zur Vernissage reisen auch Fabians Eltern sowie sein Bruder an, denen die letzte Krefelder Krawattenmanufaktur gehört, so dass sämtliche Familienkonflikte Gelegenheit bekommen, erneut und in aller Heftigkeit aufzubrechen.
Hier empfiehlt Denis Scheck "Innerstädtischer Tod"
"Der Sandkasten" , "Krähen im Park" und "Innerstädtischer Tod" gibt es bereits als Hörbuch, erschienen bei cc-live, gelesen vom großartigen Axel Wostry. "Innerstädtischer Tod" wird zum Erscheinen des Buches folgen.
Ich habe immer gezeichnet während der vergangenen dreißig Jahre, doch seit einiger Zeit wusste ich nicht mehr recht, was daraus werden soll.
Wie schon vor fünfzehn Jahren, als mir das Schreiben plötzlich ganz leer vorkam und eine alte Chawan mich in "Mitsukos Restaurant" geführt hat, sind es auch jetzt wieder die japanischen Teeschalen, die mir zeigen, wohin es gehen könnte.