Auf dem Wasser.

Mehr und mehr Zeit verbringe ich auf den Bosporus-Schiffen. Dabei ist mein Verhältnis zum Meer eher kühl, und in meinem bisherigen Leben haben mich Bootstouren kein bisschen interessiert. Man kann auch nicht sagen, dass die hiesigen Schiffe besonders schön oder atmosphärehaltig wären. Viele haben sehr laute Motoren und aus den Schornsteinen steigt schwarzer Dieselqualm wie aus den Auspuffrohren der Traktoren meiner Kindheit. Feinstaub- und Kohlenmonoxydbelastung dürften sich oberhalb der Grenzwerte für den Innenstadtbetrieb bewegen. Die meisten Passagiere sind auf dem Heimweg von der Arbeit und bezeugen normale Verhältnisse. Obwohl ich gelegentlich Delfine sehe und gerne eine der Holzvillen am Ufer bewohnen würde, bin ich weit davon entfernt in poetische Stimmungen zu geraten. Genaugenommen gerate ich in überhaupt keine Stimmungen, während ich mit den Schiffen fahre. Wahrscheinlich ist es das.